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Kids-Tour Berlin muss weitergehen

Einzigartiges Etappenrennen für die Klassen U13 und U15

1993 hatte Jens-Holger Mey eine großartige Idee. Nach zahlreichen ausländerfeindlichen Übergriffen in Deutschland, hat er die Kids-Tour ins Leben gerufen. Die erste Austragung lief dann auch unter dem Motto: “Radrennkids kämpfen um das gelbe Trikot und gegen Ausländerfeindlichkeit.” Hier rückten heutige Radstars zum ersten Mal ins Rampenlicht. John Degenkolb, Pascal Ackermann, Maximilian Schachmann, Leon Rohde oder Nils Weispfennig waren hier unter anderem erfolgreich. Jetzt braucht die Kids-Tour dringend Unterstützung. Lasst diese tolle Plattform für die Youngster nicht untergehen.

Jens-Holger Mey ist am 8. Januar 2020 im Alter von 75 Jahren verstorben. Die Kids-Tour aber muss weiterleben. 250 junge Rennfahrerinnen und Rennfahrer aus etwa 10 Nationen wollen bei Berlin vom 21. bis zum 25. August 2020 siegen, finishen, vor allem aber Erfahrungen sammeln. Mit der Auswahl der Strecken werden alle Elemente einer großen Rundfahrt geboten. Die Distanzen sind dabei altersgemäß ausgerichtet.

Die Organisation haben in den letzten Jahren bereits andere übernommen. Aber das können sie nicht alleine. Genehmigungen und Finanzierung. Das sind sicher die größten Probleme, dabei kann/will auch nicht jeder helfen. “Schon wieder spenden? Machen wir doch schon genug.” “Nicht medienwirksam genug, dafür geben wir kein Geld.”

OK, aber wir alle können helfen, die Kids-Tour bekannter zu machen. Ob Radsportmagazine, Fahrer, Zuschauer, Verbände. Hier gibt es viele Möglichkeiten. Es gibt auch einige Landesverbände, die letztes Jahr nicht in der Teilnahmeliste zu sehen sind.

Am 21. August soll die 28. kids-tour Berlin starten. Wir alle hoffen natürlich, dass es im August wieder Radrennen geben wird. Falls nicht, gehen die Planungen weiter, für 2021.

Es ist auch sehr schade, dass die Tour nicht im Herzen von Berlin stattfindet. Finale auf dem Kurfürstendamm oder vor dem Brandenburger Tor. Davon erzählen nicht nur die Kids begeistert Zuhause, das begeistert auch Touristen. Gerade wenn sich die jungen Aktiven zeigen.

Bunt, rasant, begeistert, so etwas passt sehr gut zu einer Weltstadt. Zu hohe Hürden bei Genehmigung, zu hohe Kosten für Absperrungen? Da sollte für die Kinder doch mehr drin sein Berlin.

Die Kids-Tour ist ein Vorbild in der heutigen Zeit. Radsportler können sich nur über Renneinsätze entwickeln. “Rund um den Kirchturm” hilft da nicht viel. Es werden auch nicht plötzlich zahleiche Rundfahrten für Nachwuchs, U23, Elite oder Profis entstehen. Aber wir können mitentscheiden, ob Veranstaltungen wie die Kids-Tour überleben oder sterben.

Lass die Idee von Jens-Holger Mey weiterleben.

www.kids-tour.de

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