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Offener Brief des organisierten Sports

Öffnung des Vereinssports gefordert

Frankfurt (rad-net) – In einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel, den Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz Michael Müller sowie die Regierungschefinnen und -chefs der Länder hat der organisierte Sport in Deutschland heute Öffnungen für den Vereinssport gefordert. Der Amateur- und Breitensport ist eines der Themen der morgigen Bund-Länder-Schalte.

Es sei an der Zeit, dem vereinsbasierten Sport und damit den rund 27 Millionen Mitgliedern in rund 90.000 Sportvereinen endlich wieder eine Perspektive zu geben. Es seien bereits deutliche Mitgliederverluste und der Rückgang des ehrenamtlichen Engagements zu verzeichnen, zudem müsse die Gesellschaft auf die positiven gesundheitlichen Effekte des Sports verzichten. Diesen negativen Auswirkungen wolle man mit dem Öffnen des Sports entgegenwirken.

Offener Brief des organisierten Sports im Wortlaut:

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, liebe Frau Dr. Merkel,

Sehr geehrter Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz, lieber Herr Müller,

Sehr geehrte Damen und Herren,

der organisierte gemeinnützige Sport in Deutschland, die bundesweit größte zivilgesellschaftliche Gemeinschaft mit über 27 Millionen Mitgliedschaften in rund 90.000 Sportvereinen unter dem Dach des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), verharrt mit wenigen Ausnahmen nun monatelang im verordneten Lockdown. Insbesondere der Breitensport hat mit hoher Solidarität die verschiedenen Maßnahmen und Einschränkungen in der gesamten Pandemie-Phase vollumfänglich mitgetragen.

Zudem haben die Sportvereine im vergangenen Jahr durch eigene Maßnahmen – ausgehend von den DOSB-Leitplanken über die Übergangsregeln von über 60 Spitzenverbänden bis zu international hoch anerkannten Hygienekonzepten – ihren Beitrag zu einem verantwortungsvollen und infektionsarmen Sporttreiben geleistet, solange es erlaubt war.

Nach unserer Überzeugung ist es nun höchste Zeit dafür, dem vereinsbasierten Sport, den „sozialen Tankstellen“ unserer Gesellschaft, endlich wieder eine Perspektive zu geben. Unsere Vereine und Landessportbünde berichten über deutliche Mitgliederverluste, die Zahl der ehrenamtlich Engagierten nimmt täglich ab und nicht zuletzt muss unsere Gesellschaft auf die positiven gesundheitlichen

Effekte von Sport unter Anleitung und in der Gruppe verzichten. Dies berichten uns auch die Verbände mit besonderen Aufgaben. Die negativen Auswirkungen von mangelnder Bewegung und Lebensfreude durch gemeinschaftliches Training sind insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, aber auch bei Senior*innen, deutlich sichtbar.

Mit dem auf den DOSB-Leitplanken fußenden Öffnungsplan der Sportministerkonferenz der Länder, der schrittweise den Vereinssport wieder zugänglich macht, liegt Ihnen ein klarer Fahrplan vor. Der

organisierte Sport hat die klare Erwartungshaltung, dass sie diesen Plan nun auch zeitnah ins Werk setzen und damit die Potenziale des Sports bei der Überwindung der Pandemie freisetzen. Mit dem verantwortungsvollen Umsetzen der pandemiebedingten Auflagen und der hohen Disziplin beim Einhalten von Regeln wird der Sport nicht zum Problem, sondern zu einem wertvollen Teil der Lösung!

Der organisierte Sport unter dem Dach des DOSB steht, wie auch in der Vergangenheit, zudem für Maßnahmen und Kooperationen zur Überwindung der Pandemie jederzeit zur Verfügung. Sei es im

Bereich der digitalen Kontaktnachverfolgung, bei der Anwendung von flächendeckenden Schnelltests oder für eine bundesweite Bewegungskampagne. Dafür benötigen wir aber jetzt eine Perspektive und Planungssicherheit.

Mit sportlichen Grüßen

Alfons Hörmann, Präsident

Veronika Rücker, Vorstandsvorsitzende

Elvira Menzer-Haasis, Sprecherin der Landessportbünde

Dr. Barbara Oettinger, Sprecherin der Verbände mit besonderen Aufgaben

Ingo Weiss, Sprecher der Spitzenverbände