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Jungels gewinnt Monument Lüttich-Bastogne-Lüttich

Der Luxemburger Bob Jungels vom Team Quick Step hat den Frühjahrsklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich für sich entschieden. Für Bob Jungels war es der erste Sieg beim einem großen Eintagesrennen.

Der 25 Jahre alte Radsportprofi vom Team Quick Step-Floors kam bei der 104. Auflage des Klassikers nach über 258 Kilometer von Lüttich nach Ans als Erster ins Ziel. Auf dem zweiten Rang folgte mit einem Rückstand von 37 Sekunden der Kanadier Michael Woods vom Team EF Education First-Drapac. Dritter wurde der Franzose Romain Bardet (AG2R). Der Mitfavorit Julian Alaphilippe, ein Teamkollege von Jungels, verpasste das Podium als Vierter nur ganz knapp. „Ich hätte nicht geglaubt, dass ich mit meiner Attacke durchkomme.

Ich habe so lange auf einen großen Sieg gewartet, die harte Arbeit hat sich endlich ausgezahlt“, so Jungels, der bereits als luxemburgischer Landesmeister für Aufsehen sorgte. Jungels hatte im Januar einen schweren Unfall unbeschadet überstanden. In Südafrika war ein LKW in seine Trainingsgruppe gerast. Sein Teamkollege Petr Vakoc hatte sich dabei schwerer verletzt. Jungels bislang größter Erfolg gelang ihm im letzten Jahr mit einem Sieg bei der 15. Etappe des Giro d’Italia.

Laut seinem Landsmann Andy Schleck, dem Tour-de-France-Sieger von 2010, hätte Jungels bereits mehrere Klassiker gewinnen können. Allerdings habe sich der 25-Jährige in der Vergangenheit zu sehr auf die großen Rundfahrten konzentriert. Diese Diskussion begleitet Jungels ohnehin schon seine gesamte Profikarriere. Ist er dabei, sein Talent zu verschenken in dem er sich zu sehr auf die dreiwöchigen Rundfahren konzentriert? Der Fahrer selbst aber lässt sich davon nicht beirren und geht im Juli erstmals als Leader in die Tour de France. Egal welche Sportwette gegen einen Erfolg des jungen Luxemburgers quotiert, er wird sich nicht von seinem Weg abbringen lassen, wie zwei Top-Platzierungen beim Giro belegen.

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“028 pantano helpt quintana een handje”  (CC BY 2.0)  by babbo1957

Vorjahressieger Alejandro Valverde vom Team Movistar war diesmal weit von seinem fünften Sieg bei „La Doyenne“ entfernt. Für den Spanier reichte es nur für Rang 13. Damit bleibt die Radsport-Legende Eddy Merckx weiterhin alleiniger Rekordsieger mit fünf Triumphen beim ältesten Radsport-Monument. Der Klassiker in den Ardennen war lange von einer neunköpfigen Ausreißergruppe geprägt worden. Erst als der letzte verbliebene „Flüchtige“ mit Jerome Baugnies 22,5 Kilometer vor dem Ziel gestellt wurde, mobilisierte sich auch das Peloton.

Die Favoriten-Teams Movistar, Bahrain-Merida und Quickstep hatten aufgeschlossen. Wenige Kilometer später startete Jungels, im Vorjahr Achter des Giro d’Italia, seinen mutigen Soloritt. Die fünf deutschen Starter spielten keine Rolle beim Ausgang des Rennens. Die beste Platzierung aus deutscher Sicht fuhr Jungels Teamkollege Maximilian Schachmann mit dem 35 Rang ein. Der bislang letzte deutsche Sieger bei Lüttich-Bastogne-Lüttich bleibt damit weite Dietrich Thurau. Thurau konnte 1979 vor Bernard Hinault gewinnen. Zuvor gelang dieses Kunststück Hermann Buse im Jahr 1930.

Mit Lüttich-Bastogne-Lüttich ist nun auch der letzte Frühjahrsklassiker entschieden. Der Wettbewerb zählt neben Mailand-Sanremo, der Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix und der Lombardei Rundfahrt zudem zu den fünf sogenannten „Monumenten des Radsports“. Weiter schließt das Rennen auch die Ardennen-Trilogie ab, zu der auch das Amstel Gold Race der Fleche Wallonne zählen.