challenge-magazin

3. Sieg in Folge – Oranje boven

Annemiek Stegehuis auch in Jingjjiang stärkste Frau

Der River Ride nach Yingjiang. Hinter der 2. Etappe stand das große Fragezeichen des Yunnan Granfondo 2019. Eine neue Etappe, die kein Fahrer kennt. 118 km mit einem harten Finale. Einer dieser Etappen, bei denen man die Tour vielleicht nicht gewinnen, aber auf jeden Fall verlieren kann.

Für die Teilnehmer/innen der kurzen Tour war die Streckenführung angenehm. 55 km mit 200 hm. Das bekommt jeder hin, zumal die Aktiven viel Zeit hatten, bevor die Zeitabnahme im Ziel geschlossen wurde.

Beim Granfondo haben die Veranstalter ein Zuckerstückchen zum Finale eingebaut. Der größte Teil der 118 km langen Strecke führte in der Tat entlang des großen Flusses, mit einem kurzen Ausflug in ein ethnisches Bergdorf zwischen km 20 und 28. Der Anstieg hat knapp 200 hm, ist nicht lang aber hart. Auch die folgende Abfahrt war nicht einfach.

Es handelt sich hier um eine schmale Betonstraße. Die Fahrer/innen wurden vor dem Start darauf hingewiesen und es war auch noch zu früh für einen Angriff. Alle waren schlau genug, sich hier noch zurückzuhalten. Jetzt folgten 70 flache Kilometer und wer am Anstieg den Kontakt zur Spitzengruppe verloren hatte, sah diese erst im Ziel wieder. Bis etwa 21 km vor dem Ziel blieb die Strecke flach, das Finale verlangte dann alles von den Radsportlern ab.

Es ging vorbei an Reis- und Zuckerrohrfeldern und vorbei an vielen kleinere Dörfern. Für die Einheimischen war der Granfondo Yunnan das Ereignis des Jahres. Überall wurde geklatscht, geschrien, das baute auch die letzten Fahrer wieder auf. Jetzt waren sie bereit für das Finale.

Der Col du Daonong erwartete das Fahrerfeld zu einer Auslese. 600 hm auf 9 km. Dahinter ging es dann 8 km wellig weiter zu einem Festivalplatz in einem malerischen Seengebiet von Tongbiguan. „Achterbahn“ nennt der Veranstalter dieses Finale. Es ging mehr hoch als runter, noch einmal kamen rund 100 hm auf dem letzten dazu. 5 km vor dem Ende führte eine Abfahrt zum Ziel.

Eine Dreiergruppe machte auf der Zielgeraden den Sieg unter sich aus. Wu Yun Fei konnte im Sprint nicht mithalten und belegte als bester Chinese Rang 3. Der Mongole Erdenebat Bilguunjargal bezwang auf der Ziellinie Myagmarsuren Basaankhuu, der damit seien dritte Tagessieg knapp verpasste, aber die Führung in der Gesamtwertung weiter ausbaute.

Wu Yun Fei verbesserte sich in der Gesamtwertung auf den 2. Rang, gefolgt vom Chinesen Li Jun Gang, heute 5. Wurde. Federn lassen musste dagegen Josh Bauer, der auf Platz 8 fast drei Minuten verlor und nun auf Rang 4 der Gesamtwertung liegt.

Bester Deutscher in der Gesamtwertung ist Sven Grundmann vom Roojai.com Cycling Team, der ein besonderes Lob von Davide Cassani erhalten hat. Er belegte Rang 22 und verbesserte sich damit auf Platz 25 der Gesamtwertung. In der Altersklasse AG gewann er die Etappe und belegt in der Gesamtwertung Platz 2 hinter dem Belgier Michael Naert.

Annemiek Stegehuis dominiert die Frauenklasse weiterhin. Sie konnte als einzige Frau in einer der vorderen Gruppen mithalten und belegte Platz 45 unter noch 780 platzierten Frauen und Männern. Klasse gefahren ist auch die Kanadierin Marg Fedyna. Vor wenigen Tagen wurde sie 53 Jahre alt. Heute belegte sie den zweiten Platz und schob sich damit auf den zweiten Rang in der Gesamtwertung. In der Altersklasse AG50 führt sie deutlich. Chelsie Tan Wei Shi aus Singapur wurde 3. Und belgt diesen Platz auch in der Gesamtwertung.

Die Hornbill-Laternenpfähle auf beiden Seiten der Glory Lane zaubern vielen Fahrerinnen und Fahrern ein Lächeln auf Ihr Gesicht, als sie die Ziellinie überquerten. Den ersten Ruhetag haben sich alle verdient.