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Königsetappe mit Klassikerfeeling

Granfondo Yunnan – Etappe 3 – Along Gaoligong

Bei dieser Etappe dürfte sich Rennleiter Kris van de Velde an seine eigene sportliche Vergangenheit erinnert haben. Die auf 200 km verlängerte Etappe hatte einiges zu bieten. Auch ein sehr großes Zeitfenster für die Aktiven. Auf der erste Hälfte Sägezahnprofil, ein Abschnitt „Kopfsteinpflaster light“, auf der zweiten Hälfte wie ein Granfondo in den Vogesen. Das Ganze garniert mit traumhaften Landschaften. Eine Etappe, die ewig in Erinnerung bleibt.

 

Früh aufstehen war angesagt, die lange Distanz startete bereits um 7:45 Uhr. Die Fahrer/innen der Kurzstrecke hatten dagegen Zeit bis 9 Uhr. Kontrollschluss am Ziel war erst um 18:45 Uhr. 11 Stunden Zeit, da musste doch ein Haken sein.

Etwa 7 Kilometer einrollen, dann wartete der erste Anstieg. Die Beine sind noch nicht richtig warm, jetzt nur nichts übertreiben. Oben folgte eine lange Abfahrt und dann folgten 40 km Sägeblatt mit Tendenz nach oben. Amstel Gold Race ohne Flachstücke, das tut weh. „Als Kirsche obendrauf“ wie der Veranstalter es nannte, sahen sich die Fahrer der langen Tour bei km 70 der Mauer des Tian Tai gegenüber – einem 1,2 km langen Abschnitt, in dem sie auf Kopfsteinpflaster klettern, wie es bei der Tour durch Flandern und Paris-Roubaix Tradition ist!

In Wirklichkeit sind die Steine gar nicht so schlecht, nur eben ungewöhnlich für ein Radrennen in China. Es gibt Bonussekunden für die ersten drei auf der Oberseite für die allgemeine Klassifikation außerdem. Werde hier die Belgier im Fahrerfeld Akzente setzen können?

Der Parcours bot mehrere Möglichkeiten abzukürzen, daher wurden die Fahrer/innen darauf hingewiesen, dass mehrere Checkpoints zur Prüfung eingerichtet wurden. Außerdem gab es heute viele kleinere Dorfstraßen daher sollten die Jedermänner vorher den Zustand Ihrer Reifen überprüfen. (Hinweis der Red. Diese Straßen würden wir uns in Deutschland für Radfahrer wünschen)

Fazit: Diese Etappe bietet ein echtes Granfondo-Erlebnis mit Radtouren auf kleineren Landstraßen und einer fantastischen Kulisse des Gaoligong-Gebirges für die erste Hälfte. Die Straßen, im Allgemeinen auf gutem Untergrund, drehen und drehen sich ununterbrochen und gehen auf und ab, manchmal so steil. Bei km 70 gibt es einen 1,2 km langen flämischen Aufstieg, die Mauer des Tian Tai, auf Kopfsteinpflaster.

Würde diese Etappe die Gesamtwertung und die Altersklassen auf den Kopf stellen? Haben die beiden Spitzenreiter einen schlechten Tag und müssen um „Das Gelbe“ zittern?

Bei den Männern konnten sich drei Fahrer absetzen und erreichten das Ziel mit 10 Minuten Vorsprung vor den ersten Verfolger. Erdenebat Bilguunjargal, Li Yu Heng und….Myagmarsuren Basaankhuu machten den Sieg unter sich aus und natürlich hatte Myagmarsuren Basaankhuu (Miga) erneut die schnellsten Beine.

Erdenebat Bilguunjargal spiel in der Gesamtwertung keine Rolle, konnte sich aber heute weit nach oben in der Gesamtwertung schieben. Miga blieb natürlich vorne und Li Yu Heng verbesserte sich als bester Chinese auf Rang zwei. Verlierer des Tages war Josh Bauer. Der US-Amerikaner rollte als 6. Über die Ziellinie, verlor aber viel Zeit rutschte in der Gesamtwertung auf Platz drei ab.

„Koningin Annemiek Stegehuis“ scheint einfach unschlagbar. Erneut siegte sie in der Frauenklasse. Marg Fedyna. und Chelsie Tan Wei Shi aus Singapur belegten die ersten drei Plätze in Tages- und Gesamtwertung.

In der Altersklasse U40 konnte sich der Belgier Michael Naert (Team matadorRACING) von seinen Verfolgern etwas absetzen. Er holte gut 2 Minuten auf Sven Schreiber vom RNCC Race Team heraus und über 5 Minuten auf Sven Grundmann vom Roojai.com cycling team. Das ist auch die Reihenfolge in der Gesamtwertung der Altersklasse.

Obwohl Miga und Stegehuis erneut siegten, kommt keine Langeweile auf. Die letzten beiden Tage bieten noch viele Möglichkeiten, sowohl in der Tageswertung, wie auch in den Altersklassen. In der Gesamtwertung wird es schwer die beiden Führenden noch zu verdrängen, doch ein Defekt oder ein schlechter Tag kann noch für Überraschungen sorgen.

Alle Fotos © Granfondo Yunnan

www.granfondoyunnan.com

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